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Samstag, 29. Dezember 2018

Interkulturelle Kompetenz: Eliteforscher spricht über Ausländer in deutschen Unternehmen

Frankfurter Allgemeine Zeitung im Gespräch: Elitenforscher Michael Hartmann (Auszüge)
Plädieren Sie dafür, dass in einem deutschen Konzern beispielsweise ein Chinese das Chinageschäft führen sollte?
Es ist nicht so, dass ein Chinese das Chinageschäft grundsätzlich besser führt als ein Deutscher. Er kennt sich sicher besser mit den staatlichen Strukturen und den Konsumgewohnheiten vor Ort aus, kann im Land besser kommunizieren. Auf der anderen Seite wird eine ausländische Führungskraft in einem deutschen Unternehmen nie so gut vernetzt sein wie die einheimischen Kollegen. Diese Vor- und Nachteile muss man gegeneinander abwägen.
Gilt das auch, wenn ein Ausländer schon seit Jahren in Deutschland lebt und arbeitet? 
Ja, auch dann bleibt eine Barriere. Einfach weil die gemeinsame Sprachbasis fehlt. Echte Ausländer können noch so gut Deutsch lernen – sie verstehen in der Regel die sprachlichen Feinheiten nicht, das, was zwischen den Zeilen mitschwingt, Andeutungen, Ironie. Und genau das ist von großer Bedeutung.
Gehen Sie davon aus, dass der Ausländeranteil in den deutschen Vorstandsetagen in Zukunft steigt? 
Er wird sicherlich langfristig steigen, allein schon durch länderübergreifende Unternehmensfusionen und die damit verbundenen Umstrukturierungen im Topmanagement. Aber die Durchmischung findet wesentlich langsamer statt, als viele das vor einigen Jahren gedacht haben.
Quelle: Wo befinden sich Ausländer in der Wirtschaft? FAZ-Artikel vom 24. September 2016
MEIN FAZIT:
Nutzen Sie das vorhandene Potential. Ich empfehle Ihnen, ausländische Mitarbeiter, die in Deutschland leben für das Unternehmen in ihrem Herkunftsland einzusetzen. Er oder sie kennt sich in den deutschen Strukturen aus und findet sich in seinem Herkunftsland bestens zurecht. Bekannt sind Mentalität, Geschäftsgebaren und kulturelle Besonderheiten. Somit nutzen Sie die vorhandenen Ressourcen und ersparen sich Zeit und Geld, deutsche Mitarbeiter auf die Arbeitsaufgabe vorzubereiten.
Natürlich fehlen die sprachlichen Feinheiten und das Verständnis für Andeutungen und ironische Bemerkungen bei den ausländischen Mitarbeitern. Sie können Mentoren oder Paten einsetzen, um hier praxisnah Hilfe zu bieten, denn kein Lehrbuch erfasst diese Feinheiten.
Beachten Sie, dass alles ein langfristiger und länger andauernder Prozess ist, der Geduld und Zeit benötigt.
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Donnerstag, 15. Juni 2017

Warum sich mit der eigenen Kultur beschäftigen?

Sicherlich haben Sie sich bisher noch nicht mit der eigenen Kultur beschäftigt, oder?

Vielleicht entdeckten, fühlten oder erkannten Sie in bestimmten Situationen eine andere kulturelle Prägung. Mir geht es sehr oft so.

Es war ein Aha-Effekt als ich erkannte, dass ich mich mit mir selber beschäftigen muss. Ich hatte wahrlich keine Lust dazu. Ich wollte mit Menschen aus anderen Kulturen klarkommen, sie kennenlernen und verstehen.

Wozu die eigene Kultur kennen? In multinationalen Teams, bei Auslandsaufenthalten und vielen Kontakten benötigte ich das Wissen um meine eigene kulturelle Herkunft. Mit staunenden Blicken und großen Ohren drängten mich die „Anderen“, von mir, meiner Familie und meinem Leben zu erzählen.

Wir sollten erkennen, dass die eigene Kultur ist wichtig für die eigene interkulturelle Kompetenz ist und Karriere im Beruf fördert.

Wie erkenne ich meine eigene Kultur und kulturelle Prägung?

Genau diese Frage stellen meine Leser häufig. Das regte mich an, darüber zu schreiben und die eigene Kultur in Augenschein zu nehmen.

Vor Jahren erlernte ich in einem Sprachkurs die französische Sprache. Doch bevor ich starten durfte, musste ich mich einem Sprachtest unterziehen. Er bestand aus einem mündlichen und einem schriftlichen Teil. So wurde festgestellt, welche Vorkenntnisse ich bereits besitze und in welche Kursstufe ich einsortiert werden konnte. Schließlich macht es keinen Sinn, sich als Anfänger im Fortgeschrittenenkurs herumzutreiben. Das demotiviert und erweist sich als wenig erfolgreich.

Ähnlich ist es mit der Kultur. Wir müssen wissen, an welcher Stelle wir uns befinden. So können wir selbst erkennen, wo wir stehen und wie es weitergeht.

Die eigene kulturelle Geschichte und Prägung

In der Firma, im Restaurant treffen wir auf bekannte Personen und wissen da sofort, wie wir uns zu begrüßen haben. Geschäftspartner bekommen einen Händedruck, Freunde ein Küsschen auf die Wange, die liebste Person einen Kuss auf den Mund. Intuitiv machen wir genau das Richtige.

Doch wie sieht es nun aus, wenn Ihnen ein asiatischer Mann oder eine arabische Frau gegenübersteht? Gleich spukt es im Kopf herum: Wie verhalte ich mich richtig? Denn wir möchten respektvoll behandelt werden und respektvoll zu anderen Menschen sein.

Wir sollten wissen, wo wir stehen, wie wir geprägt sind und welche kulturelle Identität wir besitzen.
Jeder Mensch hat seine eigene kulturelle Geschichte, und eng damit verbunden sind die persönliche Kultur und individuelle Handlungen. Oftmals geschehen unbewusst Dinge, von denen wir erst später erfahren, welche Ursache sie haben. Da gibt es vielleicht in der Familie eine österreichische Großmutter, einen afrikanischenr Vater, eine asiatische Mutter. Oftmals führen die Spuren noch weiter in vergangene Zeiten und zu bestimmte Personen zurück.


Fakt ist: Wir Menschen werden in die elterliche Welt hineingeboren und haben somit einen eigenen kulturellen Ausgangspunkt. Wir wachsen mit festgelegten Werten und umzusetzenden Normen auf. Sei ordentlich, pünktlich und fleißig, diese elterlichen Worte höre ich immer noch. Ja, das prägt. Die eigene Kultur ist wichtig für die interkulturelle Kompetenz und Karriere im Beruf.

Jeder Mensch sollte wissen, woher sein Verhalten stammt. Nicht in jedem Land bedeutet Nicken ein Ja oder der fehlende Händedruck ein unhöfliches Verhalten. Unsere Handlungen entstammen kulturellen Motiven und Gepflogenheiten. Oft wurde ich als 5-jährige aufgefordert, meine Hand Fremden zu reichen. Thailändische Kinder lernen die inneren Handflächen vor der Brust zu berühren und mit einer leichten Verneigung den anderen zu begrüßen.


Warum die eigene Kultur kennen lernen?

Wenn Sie beruflich mit Menschen aus anderen Kulturen zu tun haben, sollten Sie sich selbst kennen lernen. Die eigene Kultur zu kennen erhöht die interkulturelle Kompetenz und Karriere im Beruf.

Acht Gründe, warum wir die eigene Kultur kennen sollten.

  1. Erkennen wir unsere kulturelle Prägung, können wir uns selbst besser verstehen.
  2. Hinter Kleinigkeiten und alltäglichen Handlungen verbergen sich unsere eigene Kultur und kulturelle Identität.
  3. Wir lernen unseren Ausgangspunkt kennen; das ist der Startpunkt für richtige Entscheidungen.
  4. Im Kontakt mit anderen gelingt es uns, Gemeinsamkeiten festzustellen. Die sind wiederum wichtig, um das gegenseitige Verständnis zu forcieren.
  5. Kulturelle Unterschiede werden erkennbar. Das erlaubt es uns, mit Feingefühl und Einfühlungsvermögen zu reagieren.
  6. Fundamentiert gelingt es, unseren Standpunkt zu verdeutlichen und zu erklären.
  7. Das führt uns in den angenehmen Zustand, persönliches Verhalten daran auszurichten.
  8. Letztendlich fällt es uns leichter zu kommunizieren und miteinander ins Gespräch zu kommen sowie Missverständnisse oder Fehlurteile aufzuklären. Wir können unser Handeln darauf ausrichten.
Nun fragen Sie sich bestimmt: Wie soll das funktionieren? Wie kann ich mich mit meiner eigenen Kultur konkret auseinandersetzen? Dazu gibt es drei Kulturmodelle, die Ihnen helfen, näher zu sich selbst zu kommen.

Im Eisbergmodell erkennen Sie alles, was über der Oberfläche ist, und schauen auch unter der Meeresoberfläche in die Tiefe.

Durch das Zwiebelmodell können Sie die einzelnen kulturellen Schichten ermitteln.

Das Rucksackmodell zeigt Ihnen, welchen Inhalt ihr kulturelles Gepäck hat.

FAZIT: Sich mit der eigenen Kultur zu beschäftigen, stellt den Ausgangspunkt im Umgang mit Menschen aus anderen Kulturen dar. Erst wenn wir wissen, wer wir selbst sind, können wir erkennen, wo wir konkret stehen. Wir können vergleichen und Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten herausfinden. Und genau das ist so wichtig, wenn wir mit Menschen aus anderen Kulturen umgehen.

Interessiert Sie das Thema, dann biete ich Ihnen mein

Cultural Business Coaching  

Es richtet sich an Berufstätige und Menschen, die aus anderen Kulturen kommen oder Kontakt zu ihnen haben. Bei unverständlichen interkulturellen Sachverhalten  berate und begleite ich Sie.
Informieren Sie sich Cultural Business Coaching.


Dienstag, 7. März 2017

Zitat der Woche: Kulturelle Unterschiede

                                   
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                                       Zitat der Woche: Einblicke in das eigene Leben

Dienstag, 29. November 2016

Interkulturelle Kompetenz: Vier einfache, klare Schritte gegen Vorurteile und für mehr interkulturelle Kompetenz

Polnische Studenten forderten die Anwesenden auf: „Denken Sie an Polen und schreiben Sie ganz spontan drei Gedanken auf.“
Sofort fiel mir ein: gestohlene Autos, katholischer Glaube und polnische Wirtschaft. In der Auswertung traute ich mich nicht, meine Spontaneinfälle zu äußern, da ich mich schämte. Es handelt sich hier um klassische Vorurteile und Stereotype.

DIE FALSCHE WAHRHEIT

Jetzt nehmen wir mal an, eine negative Beurteilung oder Einschätzung über Sie kursiert in Ihrem Freundeskreis. Ohne Ihr Wissen wird die falsche Wahrheit an andere unbekannte Personen weitergegeben. Sie sind machtlos und werden abgeurteilt, also „schachmatt“ gesetzt. Es gibt keine Aussicht, sich zu rechtfertigen, denn Sie wissen ja nicht, wer negativ über Sie spricht. Das kann psychisch ganz schön aufreibend sein und unzufrieden machen. Ja, so grausam können Vorurteile sein.
Wir sollten vorsichtig bei Meinungen aus ungesicherten Quellen sein. Fehlmeinungen, falsche Darstellungen oder Urteile geben wir ohne nachzufragen weiter. Sie werden als wirklich und wahr angesehen.
Dazu gehören derartige verallgemeinernden Aussagen, wie „Frauen mit Kopftüchern, die werden von ihren Männern zum Kopftuchtragen gezwungen. Die Deutschen sind pünktlich und ordentlich. Der Chef hat immer Recht. Die Engländer trinken Unmengen Alkohol. Franzosen sind die besseren Liebhaber. Die Amerikaner sind oberflächlich.“

WAS SIND VORURTEILE UND WIE WIRKEN SIE?

Jemand urteilt bereits, bevor er sich ein begründetes Urteil bilden kann, und wir stimmen ohne nachzudenken zu. Wird aus dem Urteil ein Vorurteil, lassen wir zu, dass andere uns Ihre Urteile aufzwingen, einreden, oder wir übernehmen diese einfach. Wie dies bei mir geschah: Ganz spontan übernahm und verallgemeinerte ich fremde Ansichten. Ohne zu überprüfen be-urteilte, ver-urteilte und vor-verurteilte ich. Sie stimmen mir bestimmt zu:
Vorurteile
    sind stabil und können sich lange halten.
   erleben wir manchmal als positiv, meistens aber als negativ.
    zeigen unsere Einstellungen gegenüber Kulturen oder Personen.
   beruhen nicht immer auf unseren eigenen Erfahrungen.
    übernehmen wir manchmal leichtfertig und geben sie weiter.

VIER EINFACHE SCHRITTE, DIE HELFEN, VORURTEILE ZU ENTLARVEN

Nehmen wir das weit verbreitete Vorurteil:
„Menschen mit einer dunklen Hautfarbe sind Afrikaner.“

Wie kommen wir dahinter, ob es stimmt? Dabei hilft es, einen kleinen Dialog mit uns selbst zu führen. Natürlich können Sie bei anderen Personen auch so vorgehen.

SCHRITT 1: ALLGEMEINGÜLTIGKEIT DER AUSSAGE PRÜFEN

 Beginnen wir damit, zu überprüfen, ob diese Aussage allgemeine Gültigkeit besitzt.

Frage: Wie viele Menschen aus Afrika kenne ich?
Ich: So ungefähr 10 bis 15 Personen.

Frage: Und wie viele Menschen mit einer dunklen Hautfarbe gibt es?
Ich: Wahrscheinlich viele Millionen.

Frage: Nur weil 10 bis 15 dunkelhäutige Menschen aus Afrika kommen, kommen die anderen Millionen Menschen ebenso aus Afrika? Ist das logisch, vernünftig und realistisch?
Ich: Nein, ist es nicht. Ich kann es ja gar nicht wissen.

SCHRITT 2: GLAUBWÜRDIGKEIT DER QUELLEN PRÜFEN

Nun prüfen wir die Glaubwürdigkeit unserer Quellen, von denen wir diese Aussage übernommen haben:

Frage: Von wem weiß ich eigentlich, dass sie Afrikaner sind?
Ich: Mein Vater sagte, Menschen mit einer dunklen Hautfarbe sind Afrikaner.

Frage: Und wie viele afrikanische Menschen kannte der Vater? War das ein Vorurteil?
Ich: Er war nie in Afrika und kannte nicht so viele Leute. Nein, er konnte es wahrscheinlich nicht wissen. Da tippe ich schon auf ein Vorurteil.

Frage: Und wo habe ich das noch her?
Ich: Das sieht man doch jeden Tag im Fernsehen.

Frage: Und wie glaubwürdig sind diese Quellen? Zeigen Berichte, Filme oder Nachrichten die volle Wahrheit?
Ich: Naja, die Medien zeigen oft nur die spektakuläre, sensationelle Seite. Um sich daraus eine realistische Meinung zu bilden, sind sie nicht geeignet.

SCHRITT 3: EINFLUSS DES VORURTEILS AUF DAS EIGENE LEBEN PRÜFEN

Jetzt hinterfragen wir den Einfluss des Vorurteils auf unser Leben. Handeln wir gewohnheitsmäßig (bewusst und unterbewusst) ausgehend von diesem Vorurteil?

Frage: Welchen Einfluss hat das Vorurteil auf das eigene Leben? Macht es glücklich? Hilft es im Leben?
Ich: Wenn ich darüber nachdenke, hat es die folgenden Auswirkungen:
   Übernehmen und nicht  hinterfragen
   Unbewusst stecke ich Menschen in eine Schublade
   Damit ordne ich Menschen falsch ein und verhindere sogar eine Kommunikation.
   Es macht nicht glücklich, jedoch das Leben einfacher.
   Wenn das Urteil nicht stimmt, kann es nicht helfen.

 
SCHRITT 4: VORURTEILE LOSLASSEN

Sind wir von diesem Vorurteil abhängig und bestimmt es unser Leben? Auf welche Auswirkungen können wir uns einstellen?

Frage: Wie wäre es, dieses Denken einfach fallen zu lassen? Was ändert sich?
Ich: Kein Problem, ich kann auf die von Unbekannten vorgefertigte Meinung verzichten und vermisse sie nicht. Das hat viele Auswirkungen:
   Ich gebe mir selbst die Chance, Menschen besser kennenzulernen.
   Die andere Sicht führt mich zu einer besseren Wahrnehmung.
   Ich erkenne Besonderheiten leichter.
   Ich verhindere eine gedankliche Einschränkung und bin offen.

FAZIT

Vorurteile spielen eine große Rolle in unserem Leben. Welche Wirksamkeit Sie zulassen, liegt ganz bei Ihnen. Fühlen Sie sich als Kommissar und ermitteln Sie die Wahrheit Ihrer Vorurteile. Um Klarheit zu erhalten, hinterfragen Sie sich selbst.

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Interkulturelle Kompetenz : Der Interkulturelle Spickzettel

Freitag, 18. November 2016

Interkulturelle Kompetenz: Wie Sie mit 11 Fragen Ihr kulturelles Gepäck kennen und Andere überholen



Sie wollen Ihr kulturelles Gepäck selbst ermitteln und mehr darüber wissen.
Sie haben es satt,  in Fachbücher, Zeitungsartikel, Fernsehberichten  zu suchen.
Nehmen Sie die Sache selbst in Hand und rücken Sie Ihre unsichtbare kulturelle Prägung in den Vordergrund. Gewinnen Sie Klarheit.
In diesem Artikel  finden Sie nicht  nur kulturelle Bildausschnitte und sondern das  ganze Bild.

Das kulturelle Gepäck im Rucksack
Über 400 Wanderer zogen durch Wälder und über Wiesen. 35 Kilometer sind endlos lang. Nach 15 Kilometer kam die lang ersehnte Pause auf einer grünen Wiese.  Jeder packte die mitgebrachte Marschverpflegung aus. Alles auf ein Tisch gestellt wäre  es ein  abwechslungsreiches  Buffett. Ich aß mein Butterbrot und meine Freundin kramte Obst und Gemüse aus Ihrer Tasche.
Wandern beansprucht  die Beine und regte auch meinen Geist an. Beim stundenlangen Wandern kam mir der Gedanke:„Jeder Wanderer trägt seine persönlichen Siebensachen als eigene kulturelle Ausrüstung auf dem Rücken.“
Ich stellte mir vor, wie alle Menschen in einem unsichtbaren Rucksack ihr verborgenes kulturelles Hab und Gut haben und durch die Welt ziehen.
Drei wichtigen grundlegenden Erkenntnisse entdeckte ich:
  1. Jeder trägt sein eigenes kulturelles Gepäck.
  2. Es gibt große und kleine Unterschiede.
  3. Menschen aus der gleichen  Kultur haben ähnliche Habseligkeiten.
Vergleichen Sie die Handtasche von zwei Frauen. Erstaunlich, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten Sie feststellen werden.
 WAS HAT DAS NUN MIT MIR ZU TUN?
Sie  kennen Ihre eigene Kultur. Bei unklaren Situationen im Berufsalltag haben wir Fragezeichen im Kopf.  Ein Beispiel: Der ausländische Kollege, Mitarbeiter, Nachbar  verhält sich anders als erwartet. Er schweigt in Besprechungen oder kommt zu spät. Die Arbeitsaufgaben erledigt er in einer für Sie befremdlichen, unüblicher Art und Weise. Probleme verschweigt er.  Nun  beginnen Sie zu vergleichen. Das würde ich völlig anders machen. Dabei rückt das  Unsichtbare im kulturellen Gepäck  in den Vordergrund.
Werfen wir einen Blick  hinter die Kulturkulissen. Wie im Theater sehen wir nur das Theaterstück. Der Aufbau des aufwendigen Bühnenbildes, die Beleuchtungstechnik und das Gesicht des Regisseurs bleiben im Dunkeln. Ähnlich verhält es sich mit den Hintergründen von kulturbedingten Verhaltensweisen.
WIE ERFAHRE ICH, WAS KULTURELL ZU MIR GEHÖRT?
Hier sind die elf wichtigsten Fragen, die Ihnen helfen, Ihr kulturelles Gepäck zu entdecken und zu sortieren.
  1. Was haben Ihnen Ihre Eltern und Großeltern beigebracht und was machen Sie noch heute so?
  2. Wie viele Personen gehören zu Ihrer Familien und wie ist die hierarchische Ordnung?
  3. Welche Verhaltensregeln prägen Sie?
  4. Woran glauben Sie, und woran glauben Ihre Eltern?
  5. Welche politische Ordnung und Gesetze herrschen in dem Land, in dem Sie aufgewachsen sind?
  6. Welche technischen Geräte wie Laptop oder Handy benutzen Sie?
  7. In welchem geografischen Gebiet sind Sie aufgewachsen?
  8. Kennen und hinterfragen Sie die Vorurteile Ihrer eigene Kultur?
  9. Welche Ausbildung machen Sie oder welche berufliche Tätigkeit üben Sie aus und warum?
  10. Welche Sprachen sprechen Sie und warum?
  11. In welchen anderen Ländern haben Sie bereits gearbeitet und gelebt?
HINTERGRÜNDE DER FRAGEN
Fragen 1–3 betreffen Ihre kulturellen Werte und Normen. Jeder Mensch wächst mit Normen, Werten und Glaubenssätzen auf, die ihn prägen und die er verinnerlicht hat.
Frage 4 beleuchtet die Religion. Egal, woran Sie glauben, die dominierende Religion bestimmt das Leben und den Alltag. Behörden und Geschäfte sind am Sonntag in Deutschland geschlossen sind. Das Fahrverbot für LKWs am Sonntag auf den Autobahnen entspringt der gleichen Ursache.
Frage 5: Jedes Land hat seine Gesetze und seine bestimmte die Art und Weise, wie diese umgesetzt werden. Es gibt große Unterschiede. Hier ein Beispiel: Geldgeschenke an Staatsdiener sind in einigen arabischen Ländern üblich. Nimmt ein deutscher Beamter Geschenke an, kann er  bestraft und  entlassen werden.
Frage 6 beleuchtet den technischen Entwicklungsstand Ihrer Kultur und das damit zusammenhängende Leben und Verhalten. Internet und Handy haben  gravierende Auswirkungen auf den Alltag. Hier eine einfache Frage: Wie sähe Ihr Leben ohne Mobiltelefon aus?
Frage 7: Unser ganzes Leben richtet sich nach den klimatischen Bedingungen, in denen wir uns befinden. Das Essen, die Kleidung und der Broterwerb in der Wüste unterscheiden sich eindeutig vom Alltagsleben in den arktischen Regionen. Das Jahr wird eingeteilt in Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Diese Jahreszeiten gibt es nicht überall. Welche Auswirkungen hat das Klima auf Ihr Leben?
Fragen 8 bis 11 veranschaulichen Ihre persönliche kulturelle Ausprägung.
Damit hatten Sie sicher nicht gerechnet. So viele Fragen zur eigenen Kultur.
 DIE KULTURELLE ÜBERHOLSPUR
Was hat  das mit Überholen zu tun? Das Zeitalter der Globalisierung und multinationalen Teams in den Unternehmen fordert interkulturelles Handeln.
Außergewöhnliche und karrierebewusste Menschen beschäftigen sich mit der eigenen kulturellen Prägung. Sie wissen, worauf es zukünftig ankommt.
So gelangen Sie zu präzisen Einschätzungen und einem scharfem Urteilsvermögen. Sie schätzen Situationen besser ein und erkennen kulturelle Verschiedenheiten. Ihre Reaktionen in unsicheren Situationen ändern sich.
Kennen Sie Ihr eigenes Gepäck, können Sie  vergleichen und  sind  vielen Menschen eine Nasenlänge voraus.
WELCHES KULTURELLE GEPÄCK HABEN SIE?
Nehmen Sie sich Zeit für diese Fragen. Kopieren Sie  die Fragen auf ein weißes Blatt. Beginnen Sie nun Frage für Frage zu beantworten.
Im Ergebnis werden Sie feststellen: „Ja  das ist mein kulturelles Gepäck.“ Sie erkennen Ihre Einzigartigkeit und verstehen nun, wie Sie sich von anderen unterscheiden.
Noch ein Bonustipp: Möchten Sie etwas über das Kulturgepäck eines anderen Menschen erfahren, können Sie ihm die gleichen Fragen stellen.
FAZIT:
Das Wissen über das eigene kulturelle Gepäck verwirklicht einen respektvollen Umgang mit Menschen aus verschiedenen Kulturen. Damit können Sie sich und fremde Kulturen einordnen und akzeptieren.


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