Donnerstag, 15. Juni 2017

Warum sich mit der eigenen Kultur beschäftigen?

Sicherlich haben Sie sich bisher noch nicht mit der eigenen Kultur beschäftigt, oder?

Vielleicht entdeckten, fühlten oder erkannten Sie in bestimmten Situationen eine andere kulturelle Prägung. Mir geht es sehr oft so.

Es war ein Aha-Effekt als ich erkannte, dass ich mich mit mir selber beschäftigen muss. Ich hatte wahrlich keine Lust dazu. Ich wollte mit Menschen aus anderen Kulturen klarkommen, sie kennenlernen und verstehen.

Wozu die eigene Kultur kennen? In multinationalen Teams, bei Auslandsaufenthalten und vielen Kontakten benötigte ich das Wissen um meine eigene kulturelle Herkunft. Mit staunenden Blicken und großen Ohren drängten mich die „Anderen“, von mir, meiner Familie und meinem Leben zu erzählen.

Wir sollten erkennen, dass die eigene Kultur ist wichtig für die eigene interkulturelle Kompetenz ist und Karriere im Beruf fördert.

Wie erkenne ich meine eigene Kultur und kulturelle Prägung?

Genau diese Frage stellen meine Leser häufig. Das regte mich an, darüber zu schreiben und die eigene Kultur in Augenschein zu nehmen.

Vor Jahren erlernte ich in einem Sprachkurs die französische Sprache. Doch bevor ich starten durfte, musste ich mich einem Sprachtest unterziehen. Er bestand aus einem mündlichen und einem schriftlichen Teil. So wurde festgestellt, welche Vorkenntnisse ich bereits besitze und in welche Kursstufe ich einsortiert werden konnte. Schließlich macht es keinen Sinn, sich als Anfänger im Fortgeschrittenenkurs herumzutreiben. Das demotiviert und erweist sich als wenig erfolgreich.

Ähnlich ist es mit der Kultur. Wir müssen wissen, an welcher Stelle wir uns befinden. So können wir selbst erkennen, wo wir stehen und wie es weitergeht.

Die eigene kulturelle Geschichte und Prägung

In der Firma, im Restaurant treffen wir auf bekannte Personen und wissen da sofort, wie wir uns zu begrüßen haben. Geschäftspartner bekommen einen Händedruck, Freunde ein Küsschen auf die Wange, die liebste Person einen Kuss auf den Mund. Intuitiv machen wir genau das Richtige.

Doch wie sieht es nun aus, wenn Ihnen ein asiatischer Mann oder eine arabische Frau gegenübersteht? Gleich spukt es im Kopf herum: Wie verhalte ich mich richtig? Denn wir möchten respektvoll behandelt werden und respektvoll zu anderen Menschen sein.

Wir sollten wissen, wo wir stehen, wie wir geprägt sind und welche kulturelle Identität wir besitzen.
Jeder Mensch hat seine eigene kulturelle Geschichte, und eng damit verbunden sind die persönliche Kultur und individuelle Handlungen. Oftmals geschehen unbewusst Dinge, von denen wir erst später erfahren, welche Ursache sie haben. Da gibt es vielleicht in der Familie eine österreichische Großmutter, einen afrikanischenr Vater, eine asiatische Mutter. Oftmals führen die Spuren noch weiter in vergangene Zeiten und zu bestimmte Personen zurück.


Fakt ist: Wir Menschen werden in die elterliche Welt hineingeboren und haben somit einen eigenen kulturellen Ausgangspunkt. Wir wachsen mit festgelegten Werten und umzusetzenden Normen auf. Sei ordentlich, pünktlich und fleißig, diese elterlichen Worte höre ich immer noch. Ja, das prägt. Die eigene Kultur ist wichtig für die interkulturelle Kompetenz und Karriere im Beruf.

Jeder Mensch sollte wissen, woher sein Verhalten stammt. Nicht in jedem Land bedeutet Nicken ein Ja oder der fehlende Händedruck ein unhöfliches Verhalten. Unsere Handlungen entstammen kulturellen Motiven und Gepflogenheiten. Oft wurde ich als 5-jährige aufgefordert, meine Hand Fremden zu reichen. Thailändische Kinder lernen die inneren Handflächen vor der Brust zu berühren und mit einer leichten Verneigung den anderen zu begrüßen.


Warum die eigene Kultur kennen lernen?

Wenn Sie beruflich mit Menschen aus anderen Kulturen zu tun haben, sollten Sie sich selbst kennen lernen. Die eigene Kultur zu kennen erhöht die interkulturelle Kompetenz und Karriere im Beruf.

Acht Gründe, warum wir die eigene Kultur kennen sollten.

  1. Erkennen wir unsere kulturelle Prägung, können wir uns selbst besser verstehen.
  2. Hinter Kleinigkeiten und alltäglichen Handlungen verbergen sich unsere eigene Kultur und kulturelle Identität.
  3. Wir lernen unseren Ausgangspunkt kennen; das ist der Startpunkt für richtige Entscheidungen.
  4. Im Kontakt mit anderen gelingt es uns, Gemeinsamkeiten festzustellen. Die sind wiederum wichtig, um das gegenseitige Verständnis zu forcieren.
  5. Kulturelle Unterschiede werden erkennbar. Das erlaubt es uns, mit Feingefühl und Einfühlungsvermögen zu reagieren.
  6. Fundamentiert gelingt es, unseren Standpunkt zu verdeutlichen und zu erklären.
  7. Das führt uns in den angenehmen Zustand, persönliches Verhalten daran auszurichten.
  8. Letztendlich fällt es uns leichter zu kommunizieren und miteinander ins Gespräch zu kommen sowie Missverständnisse oder Fehlurteile aufzuklären. Wir können unser Handeln darauf ausrichten.
Nun fragen Sie sich bestimmt: Wie soll das funktionieren? Wie kann ich mich mit meiner eigenen Kultur konkret auseinandersetzen? Dazu gibt es drei Kulturmodelle, die Ihnen helfen, näher zu sich selbst zu kommen.

Im Eisbergmodell erkennen Sie alles, was über der Oberfläche ist, und schauen auch unter der Meeresoberfläche in die Tiefe.

Durch das Zwiebelmodell können Sie die einzelnen kulturellen Schichten ermitteln.

Das Rucksackmodell zeigt Ihnen, welchen Inhalt ihr kulturelles Gepäck hat.

FAZIT: Sich mit der eigenen Kultur zu beschäftigen, stellt den Ausgangspunkt im Umgang mit Menschen aus anderen Kulturen dar. Erst wenn wir wissen, wer wir selbst sind, können wir erkennen, wo wir konkret stehen. Wir können vergleichen und Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten herausfinden. Und genau das ist so wichtig, wenn wir mit Menschen aus anderen Kulturen umgehen.

Interessiert Sie das Thema, dann biete ich Ihnen mein

Cultural Business Coaching  

Es richtet sich an Berufstätige und Menschen, die aus anderen Kulturen kommen oder Kontakt zu ihnen haben. Bei unverständlichen interkulturellen Sachverhalten  berate und begleite ich Sie.
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