Karriere mit Interkultureller Kompetenz - konkrete Tipps und Inspirationen
Dienstag, 22. März 2016
Sonntag, 6. März 2016
Dienstag, 23. Februar 2016
Brauche ich interkulturelle Kompetenz und was hat das mit mir zu tun?
In meinem heutigen Artikel geht es darum, einen Startschuss für mehr interkulturelle Kompetenz zu geben. Ich erläutere, welche drei Typen von Menschen mir begegnet sind und Sie erfahren etwas über unterschiedliche Sichtweisen zu dieser „neuen“ und wichtigen Kompetenz. Zudem gebe ich Ihnen zum Schluss vier Empfehlungen und Hinweise an die Hand, was Sie persönlich tun können.
Menschen und Meinungen sind unterschiedlich
In meinem Arbeitsalltag begegnen mir Menschen aus aller Welt. Und eines sei hier klargestellt, interkulturelles angemessenes Verhalten betrifft nicht nur die Deutschen, sondern auch alle anderen Nationalitäten. Wir müssen zukünftig lernen, wie wir miteinander leben wollen. Und machen wir uns nichts vor: Wenn viele Kulturen aufeinander treffen, da knallt es auch mal. Ähnlich wie in einer Beziehung, da prallen unterschiedliche Sichtweisen aufeinander, wie beim Aufräumen des Zimmers, beim Umgang mit den Kindern und bei weiteren unzähligen Kleinigkeiten. Genau diese müssen erst einmal besprochen werden, und es ist erforderlich zu klären, wie man damit umgeht.
Dabei gibt es drei Möglichkeiten: Entweder man stimmt der anderen Auffassung zu, sie wird abgelehnt oder es findet sich gemeinsam etwas Drittes. Und jetzt sind wir schon direkt im Leben, im interkulturellen Zusammenleben. Es geht nicht darum, den einen wegen seiner Meinung, die von der eigenen abweicht, zu verachten.
Es geht darum, diese erst einmal anzuhören und nicht schon vorher zu verurteilen. Es geht darum, trotz Unterschiede auch Gemeinsamkeiten zu entdecken.Es geht darum, zu besprechen, wie man damit umgeht.
Da sind große Chancen, die wir ungenutzt liegen lassen. Entweder weil wir Angst haben oder weil wir mit Vorurteilen angefüllt sind, wie ein Waschbecken voller Wasser, bei dem der verstopfte Abfluss zu reinigen ist.
Pro und contra
In meiner täglichen Arbeit, bei Vorträgen oder Seminaren, erlebe ich Menschen mit verschiedenen Auffassungen und Fragen zur Kompetenz, dem Sachverstand, der Fähigkeit und dem Vermögen, mit anderen Kulturen umzugehen. Dabei konnte ich drei Typen von Meinungen ermitteln. Einige sind dagegen, andere wiederum dafür und welche einfach dazwischen.
Contra-Typ: Wozu brauche ich es, das kommt von alleine? Wer hat sich nur so einen Schwachsinn ausgedacht? Was soll ich denn noch alles lernen?
Dazwischen-Typ: All Diejenigen in der Mitte sagen: Das kenne ich schon, das ist mir nicht unbekannt oder ich komme auch so über die Runden.
Pro-Typ: Wie muss ich mich denn jetzt verhalten?Habe ich etwas falsch gemacht, die Menschen reagieren nicht so, wie ich mir es vorstelle?Woher bekomme ich mehr Wissen?
Bei den Contra-Typen konnte ich erkennen, dass die wenigsten von ihnen überhaupt Kontakt zu Menschen aus anderen Kulturen haben. Demzufolge finden sie es unsinnig, bedeutungslos oder übertrieben, sich damit zu befassen. Ja, es kostet Zeit und wofür? Die Auffassung kann ich gut verstehen, denn wer beschäftigt sich schon gern mit Briefmarken-Sammlungen, wenn er keinen Bezug dazu hat? Also für alle diejenigen, die bezuglos sind: Ihr braucht hier nicht mehr weiterzulesen.
Die Dazwischen-Typen sollten sich weiter beobachten und werden in der gegenwärtigen Entwicklung schnell an eigene Grenzen kommen. Sie haben die Chance, sich den Pro-Typen anzuschließen.
Für die Pro-Typen kann ich nur sagen, herzlichen Glückwunsch. Sie erkennen die richtige Richtung, haben einen konkreter Bezug oder Anlass, und besitzen somit Motivation und Interesse, sich damit näher auseinanderzusetzen. Letztendlich geht es Ihnen darum, den anderen zu verstehen und sich selbst verständlich zu machen.
Jeder Mensch wächst in einem Land mit kulturellen Werten und Normen auf
Und genau die Pro-Typen wissen: Jeder Mensch wächst in einem Land mit kulturellen Werten und Normen auf, die ihn prägen. Wie eine Palme ein warmes und trockenes Klima benötigt, so braucht die Tanne Feuchtigkeit und Kühle. Ein Versuch, die Bäume an einen jeweiligen anderen Standort zu verpflanzen, führt schnell zu braunen Blättern oder trockenen Tannennadeln, diese werden abfallen und austrocknen oder verrotten.
Wechseln Menschen ihre Standorte, so besteht die Chance sich zu entwickeln, so dass ein Gedeihen möglich ist. Im Vergleich zu den Bäumen, die aus verschiedenen Kulturen entstammen, können sich Menschen wahrnehmen, fühlen sowie die jeweilige Situation erfassen und begreifen. Eigene Erfahrungen können einbezogen und es kann dazu gelernt werden. Das führt zu neuen Einsichten und spannenden Ausrichtungen. Dafür sind jedoch entsprechendes Wissen, Handlungen und Haltungen erforderlich und wir müssen bereit sein zu lernen, denn damit ist interkulturelle Kompetenz gemeint.
Interkulturelle Kompetenz bezeichnet eine menschliche Fähigkeit
Hier noch die Definition für diejenigen, die keine Lust haben, überall nachzuschauen.
Nach meiner Version haben Menschen diese Kompetenz: wenn sie die Fähigkeit besitzen, mit Menschen aus verschiedenen Kulturen und Orientierungen umgehen zu können, sich gegenseitig zu achten und wertzuschätzen, um gemeinsam zu arbeiten oder zu leben.
„ Dabei sind es interkulturelle Überschneidungssituationen, die zu erkennen und zu reflektieren sind, um damit klar zu kommen. Prof Bolten betont „Mit „interkultureller Kompetenz“ werden Voraussetzungen zur erfolgreichen Bewältigung interkultureller Überschneidungssituationen bezeichnet.“
Vier Empfehlungen für Typen wie Sie
Klar ist, Wissen kommt nicht von alleine angelaufen und sagt: „Nimm mich mit und du wirst dich zukünftig besser verhalten oder mit Situationen besser klar kommen.“
Deswegen habe ich vier Empfehlungen für Sie
- Selbsterleben durch Reisen in fremde Länder und vom Pfad des touristischen Lebens abweichen. Durch eigenes Erleben und Kennenlernen des Alltagsleben in anderen Ländern. Geld und Mut sind hier von Nöten, vertrauenswürdige Personen und natürlich Selbstvertrauen. Oftmals empfehlen die Reiseführer, nicht vom offiziellen Weg abzuweichen.
- Durch Selbsterleben und Reflexionen durch Praxis Praxis, wie Arbeiten und Leben in einem Land mit einer anderen Sprache, kann der Umgang mit anderen Kulturen direkt und persönlich gespürt werden. Wie hilflos kann man sein, wenn einen eine andere unverständliche oder ungewohnte Schrift von allen Seiten anschaut und begegnet. Wo befindet sich der Bahnhof, wie heißt die Straße oder wie kann ich hier klarkommen? An diesem Punkt ist eine dritte gemeinsame Sprache hilfreich oder der direkte Weg zur eigenen Kultur, um zu fragen: Wie habt ihr das denn gemacht?
- Möglicherweise brauchen Sie gar nicht so weit zu reisen und das „Ausland“ befindet sich ganz in Ihrer Nähe, somit können Sie ein Selbststudium beginnen. Vielleicht lebt eine ausländische Familie in Ihrer Nähe, ein Kollege aus dem Libanon oder es gibt ein kleines vietnamesisches Gemüsegeschäft nebenan oder einen jordanischen Imbiss um die Ecke. Da gilt es, für einen Moment alle Bedenken über Bord zu werfen: Lächeln, Ansprechen und Fragen stellen. Aufmerksam zuzuhören und über Tücken der eigenen Kultur zu sprechen. Dazu gehören Feste und Traditionen, aber auch Stolpersteine und Fallen.
- Durch die Teilnahme an interkulturellen Trainings, Vorträgen, Gesprächsrunden mit für Sie kulturfremden Menschen kommen Sie direkt in Kontakt mit einer Fachfrau oder Fachmann. Hier werden die Basics der kulturellen Unterschiede behandelt und Lösungen für interkulturelle Situationen oder einzelne Fälle gefunden. Zudem gelingt es Ihnen, sich mit anderen …
FAZIT: Interkulturelle Kompetenz ist nicht angeboren, sondern muss erlernt werden. In der Praxis beginnen bedeutet, den ersten Schritt zu machen.
Montag, 8. Februar 2016
Mittwoch, 27. Januar 2016
Samstag, 16. Januar 2016
Freitag, 1. Januar 2016
Wie alles begann
Auf der kilometerweiten
holprigen Rückfahrt von einer typisch russischen Schaschlikparty mit viel Wodka
saßen wir zu Viert in einem kleinen russischen Auto. Der 30jährige Russe Igor,
die blonde langhaarige schöne Russin Elena, Tamara eine muslimische
Kasachin mit Kopftuch und ich. Die Kasachin war am Steuer.
Auf meine Frage: Was
bedeutet dieses Schild an der Frontscheibe? entwickelte sich folgender Dialog:
Tamara antwortet kurz und bündig: „TÜV”.
Igor kommentiert: Glaubst du, dass diese alte Kutsche den
Sicherheitscheck übersteht?
Ich: „Net“ und frage: Wie kommt man zu so einen Schein?
Elena: Gekauft.
Ich: Du meinst zuerst die Kfz-Untersuchung und danach bezahlt.
Egor: Net, gekauft. Du kannst alles in Russland mit Geld kaufen.
Ich: Ja und was?
Egor: Natürlich eine Fahrerlaubnis. Brauchst du einen Doktortitel?
Kann ich dir in den diversen U-Bahngängen besorgen. Kostet drei Tausend Dollars
für den einfachen Nachweis. Einen Abschluss mit allen Papieren kosten fünf
Tausend Dollars mehr. Strafzettel oder andere Vergehen können ebenso mit
Geld in den Papierkorb landen.
Danach wurde es still.
Die unendliche Fahrt über steinige Feldwege versetzte mein Gehirn in Schwung. Endlich fand ich die
Begründung, warum in Jekatarinenburg von wirklich sehr vielen Autofahrern die
Vorfahrt nicht beachtet wird und eine rücksichtslose Fahrweise vorherrscht.
Hmm, die haben alle die Fahrerlaubnis gekauft.
Und dann kam der
nächste Morgen. Eine Besprechung in der regionalen Verwaltung mit über 20
Personen. Ich war als Kurzzeitexpertin für Vernetzung verschiedener kultureller
Minderheiten im Swerdlosker Gebiet eingesetzt. Jeder stellte sich kurz vor: Dr.
Akadi, Dr. Dr. Petrowitsch, Prof. Dr. Alexandroswki und die akademischen Titel saßen
aneinander gereiht im dunkelroten Besprechungssaal.
In meinem Kopf
herrschte Chaos. Als erster Gedanke kam mir: Alles gekauft! Und es folgten die
Fragen: Wen kann ich vertrauen, was ist nun die Wahrheit? Wie kann ich mich
weiter verhalten? Mein innerlicher kultureller Konflikt änderte meine
Einstellung zu einen ganzen Volk und mich.
Das war der Anlass mich
intensiver mit verschiedenen Verhaltensweisen in anderen Kulturen zu befassen
und dementsprechend zu recherchieren, zu erforschen und zu analysieren. Und es
war genau der Punkt an dem ich eine wichtige Entscheidung traf, die mich selbst
veränderte: Die Ausbildung zum Interkulturellen Trainer und Coach.
Aus dieser Begebenheit
im tiefsten Russland stammen
meine vier persönlichen
Grundsätze:
1. Ich behandle alle Menschen gleich.
2. Meinen Gegenüber schenke ich mein Vertrauen.
3. Ich trage die unterschiedliche
Fakten zusammen.
4. Ich bilde mir meine eigene Meinung
Diese Grundsätze bestimmen seit dem mein
Business und erleichtern es mir, mit großen und kleinen
Kulturunterschieden umzugehen. Dieses Wissen und die Erfahrungen bringe ich in
meine Vorträge, Seminare, Workshops und kulturelle Arbeit ein.
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