Sonntag, 24. Mai 2015

Weg 4 zur interkulturellen Kompetenz: Setzen Sie sich kritisch mit anderen Kulturen auseinander, um sich eine persönliche Sichtweise zu verschaffen

Frau Gonzales arbeitet bei einer Internationalen Firma, die viele Filialen auf der ganzen Welt hat.  Sie hat häufige Kontakte sei es aus beruflichen oder privaten Gründen in andere Länder und zu anderen Kulturen. Kulturelle Unterschiede vermeidet sie nicht mehr wie früher aus Angst oder Unsicherheit. Ihr ist klar, dass manchmal und misstrauische Gefühle in unbekannten Situationen aufkommen und sogar notwendig sind. Mittlerweile betrachtet sie Fremdheit als selbstverständlich und kann gut damit umgehen. Durch erlebtes Wissen und gesammelten Erfahrungen wurde sie zunehmend sicherer und mittlerweile schafft sie  es, befremdliche Situationen zu akzeptieren.  Es gelingt ihr, unangenehme Gefühle durch fundiertes Wissen zu reflektieren, damit umzugehen und zu bewältigen.


Prüfen Sie sich selbst:

Wenn Sie bewusst auf Entdeckungsreise gehen und kulturelle Unterschiede suchen,

Wenn Sie  Menschen aus anderen Kulturen als gleichwertig ansehen, 

Wenn Sie  andere Kulturen, so wie sie sind, wertschätzen,

Wenn Sie Glaubensrichtungen und fremde Religionen als einzigartig und gleichwertig  anerkennen und angemessen darauf reagieren,

dann  könnten Sie ein akzeptierter Kultur-Realist  sein. 


Was sagt die Wissenschaft? 
Gemäß Bennett (2004) durchläuft ein Mensch verschiedene Phasen zur Entwicklung der interkulturellen Kompetenz.

Frau Gonzales befindet sich in der vierten Phase, die als  Akzeptanz  bezeichnet wird.
In dieser Phase wird erstmals die eigene Kultur als eine von vielen möglichen Weltbildern und Kulturen wahrgenommen, womit der erste Schritt auf dem Weg vom Kulturegoist zum Kulturrealist, also wissenschaftlich der von  Ethnozentrismus zum Ethnorelativismus gemacht ist.

Das besondere in dieser Phase sind drei Aspekte:
  1. Bewusst werden kulturelle Unterschiede gesucht und akzeptiert.
  2. Andere Kulturen gegenüber der eigenen Kultur als gleichwertig erachtet.
  3.  Anerkennung und Wertschätzung  werden anderen Weltbildern entgegengebracht.  


Ob den Werten und Denkweisen anderer Kulturen zugestimmt oder negativ aufgefasst werden, ist nicht von Bedeutung, solange eine wertschätzende Haltung gegenüber verschiedenen Lebensweisen vorhanden ist.

Werterealismus
Der  „Werterelativismus“ versteht sich als  ein zentraler Aspekt, wobei die Relativität von Werten erkannt und akzeptiert wird. Es muss einem Menschen bewusst werden, dass sich Werte, dem kulturellen Kontext entsprechend, unterscheiden können.

Hinweis:

Hierbei ist jedoch darauf hinzuweisen, dass Akzeptanz nicht einfach eine Zustimmung eines anderen Weltbildes bedeuten muss. Viel wichtiger ist eine kritische Auseinandersetzung mit anderen Kulturen, um sich eine persönliche Sichtweise zu verschaffen



Meine Empfehlungen für diesen Weg:
  • Entwickeln Sie Offenheit, Verständnis und Kooperationsfähigkeit.
  • Lassen Sie ablehnende Gefühle gegenüber Fremden  zu.

  • Damit hierzu ein Mensch fähig ist, rate ich zu einem Wechsel der  Perspektiven, um in die Position der anderen Kultur hinein versetzen zu können.

Wichtig:  Es darf niemals die eigene Perspektive verloren gehen.



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