Die Wahrheit über die Wahrnehmung

Führen unterschiedliche Wahrnehmungen zu Fehleinschätzungen? 

Du siehst dir ein Foto an. dein Gehirn nimmt jedoch die Reize nicht wahllos und vollständig auf. Es filtert sie durch einen Abgleich mit deinen gespeicherten Erfahrungen, wobei bereits Bekanntes wiedererkannt und schließlich zu einem Gesamten integriert wird.

Angenommen vor dir liegt das Foto von deinen Freund.  Es stimmt  mit deinen Schema überein, wird es erkannt. Wahrnehmung ist demzufolge selektiv und macht es den dir leicht, Bekanntes erfolgreich einzuordnen und so geht es jeden Menschen.

Ein Beispiel für die unterschiedlichen Wahrnehmungsgewohnheiten veranschaulicht eine Bildreihenfolge in der folgenden Darstellung. Ein amerikanischer Hersteller für Babynahrung führt in den USA eine Werbekampagne durch. Auf drei Bildern war ein Baby zu sehen. Auf dem ersten Bild wirkt das Baby sehr unzufrieden, in einem weiteren trank es ein Produkt der Firma und auf einem dritten strahlte es den Betrachter freudig entgegen.

Die Kampagne verlief in den USA sehr erfolgreich, deswegen wurde beschlossen, dieselbe Werbung auch in arabischen Ländern zum Einsatz zu bringen. Die Firmenleitung musste jedoch feststellen, dass sich das Produkt schlecht verkaufte.

Und hier der Grund: Die Menschen aus arabischen Ländern sahen zunächst ein lächelndes Kind, nachdem es das Produkt bekam, sah es unzufrieden aus.

Die arabische Schrift verläuft nämlich von rechts nach links. Menschen, die in arabischen Kulturen aufgewachsen sind, nehmen die Bilder in umgekehrter Leserichtung wahr.

  

Ausgehend von unseren 

eigenen kulturellen Wissen nehmen wir unsere Umgebung war. 

Wahrnehmung ist demzufolge ein grundlegende Prozess auf dem  

die Erfahrung, Einordnung und Bewertung alles Erlebten und Beobachten beruht. 

Natürlich hilft das dir, deine Umwelt erfolgreich zu bewältigen. Gleichzeitig verleitet es zu einer unpräzisen Wahrnehmung. Dabei ist allerdings Vorsicht geboten.

WICHTIG für Dich:

Ein geschulter Umgang mit der eigenen Wahrnehmung ist ein wichtiger Baustein von interkultureller Kompetenz. Dabei spielt die Kommunikation eine sehr große Rolle, bei Unklarheiten solltet ihr unbedingt miteinander reden.