Nachdem ich jahrelang Menschen und ihre Verhaltensweisen in kulturübergreifenden Situationen beobachtet und erlebt habe, entdeckte ich 4 wichtige Aspekte.
1. Menschen gehen unterschiedlich mit
ihrer eigenen kulturellen Herkunft und Kulturfremden um.
2. Äußerungen, Verhalten, Gefühle und
Wissen sind eng mit den eigenen Erfahrungen verknüpft.
3. Interkulturelle Kompetenz ist nicht
angeboren, sondern erlernbar und benötigt
Interaktionen.
4. Jeder Mensch braucht eine Zugehörigkeit, Sicherheit
und ein Orientierungssytem.
Ich erlebe sehr viele Menschen,
die behaupten:
„Ich benötige keinerlei zusätzliches Wissen
oder Reflexion über fremdartige Situationen.“
Sie treffen, derartige Aussagen:
„Ich habe nichts gegen Ausländer, aber ...“
Meine wichtigste Erkenntnis:
Ohne jegliche individuellen
kulturellen Erfahrungen und Wissen kann ein kompetenter Umgang mit Menschen aus
anderen Kulturen unmöglich verwirklicht werden.
Bei meinen umfangreichen Recherchen bin ich auf
Milton J. Bennett gestoßen. 2004 hat er aufgrund seiner Beobachtungen ein
„Entwicklungsmodell interkultureller Sensibilität“ (EMIS) entwickelt. Ein
Modell, dem ich zustimme und welches ich als Grundlage für meine weiteren
Betrachtungen benutze.
DAS MODELL
Nach Bennett durchläuft ein Mensch verschiedene
Phasen zur Entwicklung der seiner interkulturellen Kompetenz. Er geht von
einem sechs-stufigen Modell aus, wobei die ersten drei der sechs Phasen dem
Ethnozentrismus entstammen und die letzten drei Phasen dem Ethnorelativismus
unterzuordnen sind.
ETHNOZENTRISMUS
1. Phase: Ablehnung & Verleugnung
2. Phase: Abwehr & Verteidigung
3. Phase: Minimierung
ETHNOREALTIVISMUS
4. Phase: Akzeptanz
5. Phase: Anpassung
6. Phase: Integration
Da tauchen zwei relativ unbekannte Begriffe für
den Otto-Normalverbraucher auf. Diese möchte ich an dieser Stelle
erläutern:
1. Ethnozentrismus
Der Mensch begreift seine eigene Kultur als
einzige der „Wirklichkeit“ entsprechende Kultur und beurteilt davon ausgehend
Kulturfremdes.
2. Ethnorelativismus
Der Mensch vertritt die Auffassung, dass
die eigene Kultur nur eine unter vielen ist. Nach Kühlmann kann
Ethnorelativismus mit „Polyzentrismus“ verglichen werden.
Der Entwicklungsweg von der eigenen zur
vielfältigen kulturellen Sicht gestaltet sich als ein langfristiger und
mehrstufiger Prozess.
Die einzelnen Stufen habe ich an dieser Stelle
lediglich benannt, da eine Erläuterung zum späteren Zeitpunkt erfolgt.
Interkulturelle Kompetenz: Ethno-zentristisches Verhalten
Interkulturelle Kompetenz: Ethno-zentristisches Verhalten
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