Freitag, 6. April 2018

4 Aspekte der interkultureller Kompetenz – kleiner wissenschaftlicher Exkurs


Nachdem ich jahrelang Menschen und ihre Verhaltensweisen in kulturübergreifenden Situationen beobachtet und erlebt habe, entdeckte ich 4 wichtige Aspekte.

1. Menschen  gehen unterschiedlich mit ihrer eigenen kulturellen Herkunft und Kulturfremden um. 

2.  Äußerungen, Verhalten, Gefühle und Wissen sind eng mit den eigenen Erfahrungen verknüpft.

3. Interkulturelle Kompetenz ist nicht angeboren, sondern erlernbar und benötigt  Interaktionen.

4. Jeder Mensch braucht eine Zugehörigkeit, Sicherheit und ein Orientierungssytem.

Ich erlebe sehr viele Menschen,  
die behaupten:

„Ich benötige keinerlei zusätzliches Wissen oder Reflexion über fremdartige Situationen.“

Sie treffen, derartige Aussagen:

„Ich habe nichts gegen Ausländer, aber ...“


Meine wichtigste Erkenntnis:

Ohne jegliche individuellen kulturellen Erfahrungen und Wissen kann ein kompetenter Umgang mit Menschen aus anderen Kulturen unmöglich verwirklicht werden.

Bei meinen umfangreichen Recherchen bin ich auf Milton J. Bennett gestoßen. 2004 hat er aufgrund seiner  Beobachtungen ein „Entwicklungsmodell interkultureller Sensibilität“ (EMIS) entwickelt. Ein Modell, dem ich zustimme und welches ich als Grundlage für meine weiteren Betrachtungen benutze.

DAS MODELL

Nach Bennett durchläuft ein Mensch verschiedene Phasen zur Entwicklung der seiner interkulturellen Kompetenz. Er geht von einem sechs-stufigen Modell aus, wobei die ersten drei der sechs Phasen dem Ethnozentrismus entstammen und die letzten drei Phasen dem Ethnorelativismus unterzuordnen sind.


ETHNOZENTRISMUS
1. Phase: Ablehnung & Verleugnung
2. Phase: Abwehr & Verteidigung
3. Phase: Minimierung

ETHNOREALTIVISMUS
4. Phase: Akzeptanz
5. Phase: Anpassung 
6. Phase: Integration 

Da tauchen zwei relativ unbekannte Begriffe für den Otto-Normalverbraucher auf. Diese möchte ich an dieser  Stelle erläutern:

1. Ethnozentrismus 
Der Mensch begreift seine eigene Kultur als einzige der „Wirklichkeit“ entsprechende Kultur und beurteilt davon ausgehend Kulturfremdes.

2. Ethnorelativismus 
Der  Mensch vertritt die Auffassung, dass die eigene Kultur nur eine unter vielen ist. Nach Kühlmann kann Ethnorelativismus mit „Polyzentrismus“ verglichen werden.

Der Entwicklungsweg von der eigenen zur vielfältigen kulturellen Sicht gestaltet sich als ein langfristiger und mehrstufiger Prozess.


Die einzelnen Stufen habe ich an dieser Stelle lediglich benannt, da eine Erläuterung  zum späteren Zeitpunkt erfolgt.

Interkulturelle Kompetenz: Ethno-zentristisches Verhalten

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