Samstag, 16. Mai 2015

Was bedeutet Wendepunkt vom Kulturegoist zum Kulturrealist?


In meinen letzten Beiträgen habe ich über drei Wege zu mehr interkulturellen Kompetenz geschrieben. Jeder konnte sich einordnen und herausfinden, welcher Typus ihm entspricht und welche Wege er gehen kann und welche noch vor ihm stehen.

Menschen erhalten von mir ein Namensschild, auf dem sein Typ steht, entweder Egoist oder Realist oder von jedem etwas.
Die ersten drei Wege gehen Kulturneulinge oder weniger Erfahrene. Angelehnt an der wissenschaftlichen Beurteilung bezeichne ich sie als Egoisten. Das liegt daran, dass bis auf dem exotischen Kultur-Egoist alle anderen immer ihre eigene Kultur in den Mittelpunkt stellen und von hieraus die „Anderen“ „Die Fremden“ beurteilen.  Also sich egoistisch, ichbezogen und eigennützig gegenüber fremden Kulturen verhalten. Das gilt nicht nur für eine bestimmte Kultur, sondern kann als allgemeingültig genommen werden.


 Jetzt sind wir an einen Wendepunkt angelangt

Der Wendepunkt weist darauf hin, dass wir weitere höhere Etage in einem Hochhaus erreichen können. Die Stufen verändern sich qualitativ und nun steht auf dem Namensschild: Kultur-Realist.

Was hat sich nun verändert, warum der Wandel? 
Die innere Veränderung zieht die  Änderung von Charaktereigenschaft nach sich und führt vom Egoisten zum Realisten. 

Den zeitgemäßen Weg laufen bedeutet: Weg vom Ichdenken hin zum realistischen Denken und dem entsprechenden Handeln.

Was zeichnet den  Kultur-Realist aus?
An dieser Stelle benenne ich vier wesentliche und bedeutungsvolle Eigenschaften, an denen interkulturelle Kompetenz aus dem Nebel aufsteigt und sichtbar wird.

1. Die Persönlichkeitseigenschaften
Zu einer interkulturellen Persönlichkeit gehören Eigenschaften wie Belastbarkeit, emotionale Biegsamkeit und die innere Freiheit. Die Kritiker können jetzt sagen, ok und was ist daran „neu“? Gut, dann öffne ich eine geschlossene Tür. Und dahinter befindet sich „die „Ambiguität“. Ich höre schon die Frage: He, was soll denn das sein? Ganz einfach, es bedeutet Doppel-oder Mehrdeutigkeit zu zulassen und zu tolerieren. Das fällt vielen Menschen sehr schwer, da Ambiguität flexibles Denken und Handeln voraussetzt.

2. interkulturell relevante soziale Kompetenz
Jetzt kann jeder Mal die Drei bedeutsame Fragen dazu beantworten.

a)    Wer kann sich auf sein Selbst beziehen und flexibel damit umzugehen?

b)  Wer verfügt über differenzierte Selbstwahrnehmung vor allem in Hinblick auf sein Gegenüber? Kritische Situationen verlangen ein besonderes Einfühlungsvermögen und Fähigkeit die Perspektiven zu wechseln.

c) Wer kann sich realistisch selbst einschätzen und authentisch sein? Das fällt in wechselseitigen Beziehungen und aufeinander bezogenes Handeln also Interaktionen besonders schwer. Die Fähigkeit, eine gegenseitige Beziehung aufzunehmen und zu erhalten, genau darum geht es. Das setzt Offenheit, Kontaktfreudigkeit sowie alle interaktionsbezogenen Bedingungen voraus.

3. spezifische Kulturkompetenzen
Wer über vielfältige Sprachkompetenzen,  eine Menge interkulturelle Vorerfahrungen und spezielle Deutungswissen kann Situationen, Personen und Umgebung realistisch einschätzen.

4. Kulturallgemeine Kompetenzen
Wer über ein Wissen verfügt, welches kulturabhängiges Denken und Handeln ermöglicht
verfügt bereits über das entsprechende Bewusstsein und Einstellungen. Zusätzliches Wissen über allgemeine Kulturdifferenzen und deren Bedeutungen gehören dazu.



Diese vier Eigenschaften und Kompetenzen sind in der Realität kaum zu trennen, da sie sich gegenseitig ergänzen, auf einander aufbauen, mit einander verknüpft und sich ausgleichen können.

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