Samstag, 2. Mai 2015

Sechs Tipps oder was hat „typisch deutsch“ mit Asien zu tun?


Letzen Monat befragte ich unterschiedliche Menschen aus der ganzen Welt: 

Was ist für Sie typisch deutsch?

Es kamen vorhersehbare aber auch überraschende Antworten:

Deutsche sind sauber, ordentlich, pünktlich, direkt, aufmerksam, neugierig, vertrauensselig und moralisch.
Es kamen aber auch negative Antworten wie, sie sind ungeduldig, unhöflich, geizig, streng, schwierige Verhandlungspartner und Paragraphenreiter.
Nun diese Aussagen bilden nicht die „Deutsche Kultur“ ab. Dennoch geben diese Charaktereigenschaften schon wertvolle Hinweise auf die „Deutsche Kultur“.
In der Fachliteratur kann man lesen, Deutsche sind geprägt von einer „offenen Direktheit“. Die Dinge werden beim Namen genannt. NEIN oder JA  sind klar definiert.

Doch in Asien gilt diese Direktheit als unhöflich. Die Kinder werden so erzogen, dass sie niemals die Dinge direkt beim Namen nennen.

„Indirekte“ Gespräche sind im asiatischen Raum normal und ein NEIN oder JA wird eher als ungeschliffen empfunden oder sogar als Beleidigung aufgefasst.

Ja, und was soll ich den nun tun?






1.  Sprechen Sie in Metaphern oder Bildern
Finden Sie Situationen oder Geschichten, die das Thema oder das Problem beschreiben und erzählen Sie diese.

2.  Reden Sie in der 3. Person
Wenn Sie die direkte Anrede vermeiden möchten, dann verwenden Sie „er, sie, es“ oder „man“. Es wirkt so leicht verdaulicher.

3. Sprechen Sie über Konflikte mit Vermittlern und nicht direkt mit Ihrem Verhandlungspartner
Suchen Sie sich einen Vertrauten, der den Konflikt, das Problem oder Hinweis schildert und vermittelt.

4. Bieten Sie Alternativen an
Schlagen Sie nicht nur eine Lösung vor und verlangen Sie ein „JA“ sondern finden Sie alternative Angebote.

5. Wechseln Sie das Thema
Nennen Sie das Problem nicht beim Namen sondern versuchen Sie es absichtlich zu ignorieren. Wählen Sie ein anderes Thema und sprechen Sie später darüber (siehe Punkt 1-4,6).

6. Sandwichstrategie
Beginnen Sie mit einen Lob, danach bringen Sie Ihre Kritik unter und danach enden Sie mit einer Wertschätzung. Das könnte so aussehen:

LOB:„Danke für Ihre Gastfreundschaft, ich freue mich über Ihre Einladung und bedanke mich, dass ich Ihre ganze Familie kennen lernen darf.
KRITIK: Ich vertrage leider keinen rohen Fisch, mir wird immer schlecht davon.
WERTSCHÄTZUNG: Es ist eine Ehre für mich, gemeinsam mit Ihnen die asiatischen Köstlichkeiten zu probieren. Sie haben ein sehr schönes Haus.

Es gibt eine Menge von Möglichkeiten nicht mit JA oder NEIN zu antworten. Als ein typisch asiatisches Denkmuster wird die „Konfliktvermeidung“ angesehen. Versuchen deshalb Sie Konflikte zu vermeiden. Das bedeutet natürlich nicht, dass Sie zu jedem Verhandlungspunkt ja und amen sagen, sondern in dem Sinne, dass Sie Konflikte nicht direkt ansprechen und Ihrem Gegenüber auf indirekte Art und Weise zu verstehen geben, dass sie dieses Verhandlungsergebnis nicht zufrieden stellt. Einfach mal ausprobieren.


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