Letzen
Monat befragte ich unterschiedliche Menschen aus der ganzen Welt:
Was ist für Sie
typisch deutsch?
Es
kamen vorhersehbare aber auch überraschende Antworten:
Deutsche
sind sauber, ordentlich, pünktlich, direkt, aufmerksam, neugierig, vertrauensselig
und moralisch.
Es
kamen aber auch negative Antworten wie, sie sind ungeduldig, unhöflich, geizig,
streng, schwierige Verhandlungspartner und Paragraphenreiter.
Nun
diese Aussagen bilden nicht die „Deutsche Kultur“ ab. Dennoch geben diese
Charaktereigenschaften schon wertvolle Hinweise auf die „Deutsche Kultur“.
In
der Fachliteratur kann man lesen, Deutsche sind geprägt von einer „offenen Direktheit“.
Die Dinge werden beim Namen genannt. NEIN oder JA sind klar definiert.
Doch
in Asien gilt diese Direktheit als unhöflich. Die Kinder werden so erzogen,
dass sie niemals die Dinge direkt beim Namen nennen.
„Indirekte“
Gespräche sind im asiatischen Raum normal und ein NEIN oder JA wird eher als ungeschliffen
empfunden oder sogar als Beleidigung aufgefasst.
Ja, und was soll ich den nun tun?
1. Sprechen Sie in Metaphern
oder Bildern
Finden Sie Situationen oder Geschichten, die das
Thema oder das Problem beschreiben und erzählen Sie diese.
2. Reden Sie in der 3.
Person
Wenn Sie die direkte Anrede vermeiden möchten,
dann verwenden Sie „er, sie, es“ oder „man“. Es wirkt so leicht verdaulicher.
3. Sprechen Sie über Konflikte
mit Vermittlern und nicht direkt mit Ihrem Verhandlungspartner
Suchen Sie sich einen Vertrauten, der den
Konflikt, das Problem oder Hinweis schildert und vermittelt.
4. Bieten Sie Alternativen an
Schlagen Sie nicht nur eine Lösung vor und
verlangen Sie ein „JA“ sondern finden Sie alternative Angebote.
5. Wechseln Sie das Thema
Nennen Sie das Problem nicht beim Namen sondern
versuchen Sie es absichtlich zu ignorieren. Wählen Sie ein anderes Thema und
sprechen Sie später darüber (siehe Punkt 1-4,6).
6. Sandwichstrategie
Beginnen Sie mit einen Lob, danach bringen Sie
Ihre Kritik unter und danach enden Sie mit einer Wertschätzung. Das könnte so
aussehen:
LOB:„Danke für Ihre Gastfreundschaft, ich freue
mich über Ihre Einladung und bedanke mich, dass ich Ihre ganze Familie kennen
lernen darf.
KRITIK: Ich vertrage leider keinen rohen Fisch,
mir wird immer schlecht davon.
WERTSCHÄTZUNG: Es ist eine Ehre für mich,
gemeinsam mit Ihnen die asiatischen Köstlichkeiten zu probieren. Sie haben ein
sehr schönes Haus.
Es
gibt eine Menge von Möglichkeiten nicht mit JA oder NEIN zu antworten. Als
ein typisch asiatisches Denkmuster wird die „Konfliktvermeidung“ angesehen. Versuchen
deshalb Sie Konflikte zu vermeiden. Das bedeutet natürlich nicht, dass Sie zu
jedem Verhandlungspunkt ja und amen sagen, sondern in dem Sinne, dass Sie
Konflikte nicht direkt ansprechen und Ihrem Gegenüber auf indirekte Art und
Weise zu verstehen geben, dass sie dieses Verhandlungsergebnis nicht zufrieden
stellt. Einfach mal ausprobieren.
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