Freitag, 23. Januar 2015

Fünf bewährte Wege für mehr interkulturelle Selbstwahrnehmung


Geht das nur mir so? Manchmal spüre ich genau, wenn etwas nicht stimmt.
Wie nun weiter? Was soll ich tun? Wer kann mir helfen? Meist ein sehr mühsames Labyrinth der Wege.  So habe ich begonnen  verschiedenen Situationen genauer anzusehen.  Im Folgenden erfährst du meine Ergebnisse für mehr kulturelle Selbstwahrnehmung. Vielleicht sind ja auch ein oder zwei  Wege dabei, die Du beschreiten möchtest.

1.     Weg

Reflektiere Begegnungen mit anderen Kulturen und  plane dafür Zeit ein. 
Nach schwierigen interkulturellen Begegnungen empfehle ich, einen Termin für ein Treffen mit dir selbst festzulegen. Nutze die Zeit, um dich zu besinnen und in Ruhe darüber nachzudenken. Fange gleich mit aktuellen Lebensereignissen an und denke  über dein momentanes Gefühl nach. Überlegen dir, welche konkreten Differenzen und spezifische Probleme dich dabei  beschäftigen.

Schreibe ungefiltert auf, was dir durch den Kopf geht. Lass deine Gedanken fließen, ohne sie zu bewerten! Also so mach so eine Art Brainstorming nur für dich.

2.    Weg

       Verschaffe dir Bewusstsein durch Notizen 
„Bewusstsein“ oder „sich bewusst werden“, sagt sich so leicht dahin. Doch merkst du tatsächlich, was du im Moment fühlst? Notizen sind eine gängige Methode, um einen besseren Draht zu sich selbst aufzubauen. Das kann analog oder digital erfolgen. Es dient dazu, jedes mal einen Blick auf sich selbst zu werfen und die Ereignisse, aber vor allem die Gefühle Revue passieren zu lassen.

So zwingst du dich selbst dazu, die Frage zu stellen und zu beantworten: „Warum habe ich mich so gefühlt?

3.Weg
     
      Wechsel die Perspektive 
Bei dieser wirksamen Technik geht es darum, die Sicht des Gegenübers zu erkunden. Versetze dich in die Situation des Anderen und spüre, wie es ihm geht. Erkunde, wie eine Kriminalkommissar die möglichen Motive. Wie würdest du an seiner oder ihrer Stelle reagieren? Wie würdest du handeln? Das kannst du für dich im Inneren tun oder auch durch Fragen klären. Das führt dich zu wichtigen Einsichten. 
Schreibe die Themen auf und befasse dich mit der anderen Kultur.

Versuche bei diesen und kommenden Entscheidungen öfters den Blick  oder die Perspektive zu wechseln.

    4.Weg

     Präzisiere deine Wahrnehmung 
Vorurteile oder falsche Wahrnehmungen erweisen sich als Fallen oder Fettnäpfchen bei kulturellen Begegnungen. Beides zusammen kann dein Gegenüber enorm verletzen oder zu generellen Fehlschlüssen führen. Gesehenes oder Gehörtes sofort zu werten und zu beurteilen, darunter leidet die Mehrzahl der Menschen, egal welcher Kultur sie angehören. Genau das sind vermeidbare Fehler. 
Hier ein Beispiel: Du siehst auf der Straße eine Frau mit einer Burka. Sofort denkst du: „Die arme Frau, sie kann sich schlecht bewegen und nur eingeschränkt sehen. Sie muss das dunkle Gewand tragen.“ Möglichweise trägt sie die Kleidung freiwillig, weil es in ihrer Familie so Tradition ist und fühlt sich wohl damit. Du weißt es nicht, aber hast bereits geurteilt oder verurteilt.

So kannst du Fehler vermeiden. Die Präzision der Wahrnehmung geht in drei Schritten:
1. Beschreibe genau, was du siehst, schmeckst, riechst oder hörst. Beispielsweise siehst du ein Gebäude mit einem spitzen Turm und hörst du den Klang einer Glocke, die genau fünf Mal läutet.

2. Jetzt sind deine kulturellen Erfahrungen gefragt. Was verbindest du mit dem Gebäude oder mit dem Läuten einer Glocke. Auf Grund deiner persönlichen Erfahrungen ordnest du eindeutig zu und weißt: Ganz klar, du siehst eine Kirche und es ist fünf Uhr. Natürlich hast nur du dieses Wissen. Wahrscheinlich kann ein Hindu, Buddhist oder Taoist dies nicht so einordnen, da hier eine andere, eigene, kulturelle Geschichte vorherrscht.

3. Jetzt kannst du beurteilen oder bewerten und dir folgende Fragen stellen: Welche Rolle spielt die Kirche in deinen Leben? Wie stehst du zu dieser Religion? Steht dir der katholische oder evangelische Glauben näher? 

    5.Weg

     Besser kommunizieren
Sich selbst besser wahrzunehmen, heißt auch besser zu kommunizieren und die eigenen Bedürfnisse und die des anderen zu erkennen. Dafür eignen sich Ich-Botschaften, die wir oft verlernt haben. Wir verstecken uns hinter „man“-Aussagen oder gehen in Streitgesprächen zum direkten Angriff über.
Eine andere Sprache richtig auszusprechen braucht Übung.
Sag wie es dir geht, anstatt „Die kann nicht mal richtig deutsch sprechen! Reagiere angemessen. Das könnte so sein. Ich verstehe dich nicht, kannst du bitte langsamer sprechen. Oder lerne  zu zuhören und zu warten, bis ein Satz oder Wort formuliert wird.


Der Unterschied ist, dass du deine Gefühle aussprichst, statt mit einem Vorwurf die Abwehrreaktion deines Gegenübers herausforderst.


Mir haben diese Wege nicht nur geholfen mir meine Gefühle bewusst zu machen, sondern auch konstruktivere Gespräche zu führen.
Ich wünsche dir viel Erfolg, wenn du diese Wege entlang läufst, spazierst oder wanderst.



1 Kommentar:

  1. Hast du weitere Anregungen oder möchtest du einfach Feedback abgeben, würde ich mich über deinen Kommentar sehr freuen.

    AntwortenLöschen

InspirationLeben - Sei im Kopf klar und achte auf deine Gedanken

Achte darauf worüber du nachdenkst, denn es beeinflusst dein Wohlergehen. Schlechte Gedanken verpesten das Leben. Sie erzeugen, dass du unzu...