Freitag, 17. Oktober 2014

Kennst du deine interkulturelle Problemzone?

Ein zu großer Hintern, ein dicker Bauch oder zu dünne Beine sind im Allgemeinen Problemzonen der Menschen. Jedoch diese meine ich nicht.

Ja, du hörst richtig, ich meine etwas ganz anderes. Unser Problem im kulturellen Bereich heißt Wahrnehmung.  Eines sei vorab gesagt: wie wir wahrnehmen entscheidet darüber, wie wir denken und handeln. 


Nehmen wir an, eine afrikanische Frau mit einen aufrechten Gang und klaren Blick  steht vor einen Richter. Sie erzählt: „Ich wurde in meinen Land misshandelt.“ Blitzschnell kommt der Gedanke: Das glaub ich jetzt nicht, sie lügt. Die Frau wirkt so stolz und unnahbar. Der Grund dafür allerdings ist: Im afrikanische Leben tragen bereits kleine Mädchen Wasserkrüge, Körbe oder andere Gegenstände auf dem Kopf. Ein gebückter Körper würde schnell dazu führen, dass alles hinunter fällt. Daher kommt die aufrechte Haltung. Wir erwarten also anderen Körperausdruck von Menschen, die derartiges behaupten.


Auf der kulturellen Ebene verführt die eigene Wahrnehmung zu schnellen urteilen oder verurteilen. Oftmals geschieht das in Windeseile.

Dabei zeigen sich drei grundsätzliche Fehler:
1. Wir sehen nicht das, was wirklich ist.
2. Wir verknüpfen unsere eigenen Erfahrung mit dem Gesehenen, Gehörten oder Erlebten.
3. Wir fällen ganz schnell unser Urteil.

Am besten wir fangen mal ganz langsam in zwei Schritten an.
Schritt 1:
Schau dir den nachfolgenden Satz einmal an.
Schritt 2:
Was kannst du erkennen?

Im Schritt eins hast du sofort festgestellt, dass du ein Genie bist. Sieh mal genau hin, denn in Wirklichkeit steht hier: Ein W, eine 4, ein n und noch ein n und danach ein Leerzeichen  D1 Leerzeichen und so weiter. Überprüfe es.

Im Schritt zwei hast du sicherlich nicht gedacht: Das ist so ein Unsinn, so ein Quatsch. Nein, du freust dich über deine geniale Fähigkeiten, denn du hast den Sinn  aus diesen Durcheinander schnell erkannt.

Und jetzt kommst:
Trotz dem Salat aus Buchstaben und Zahlen können wir es lesen, weil wir die deutsche Sprache verstehen. Neurologen haben bewiesen, die Erinnerung an ein bekanntes Wort  reicht unseren Gehirn aus, um es sinnvoll zu ergänzen, wenn der erste und letzte Buchstabe bestehen bleibt. Wir sehen nicht nur falsch, wir ergänzen das nicht Vorhandene.

Gelingt dieses Experiment mit chinesischen Sprachzeichen? Probiere es einfach im nächsten Post mal aus.
Foto: Antonie

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